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Frankreich – Spanien Oldtimer Rundfahrt 2009

 vom 13.05. - 08.06.2009 


Airswing Jubiläumstour zum 50. Geburtstag

Flanieren & Dinieren – Sehen & Gesehen werden 

Weite und Freiheit bei der…

Frankreich-Spanien-Portugal - Tour

 


Eine Jubiläumsfahrt mit einem Borgward Exoten.

(50 Jahre Borgward P100)  

Nach meiner erfolgreichen Italien-Tour 2007 ,,Rund um den Stiefel“

stand nun das neueste Projekt an. Kein Kilometerabreißen - sondern Neues entdecken war angesagt: Landschaften, Leute, Kultur & versteckte Kleinode. 
Die Planung und Ausarbeitung begann im Herbst 2007. Der Mai 2009 wurde als Reisezeit auserkoren. Sicher glauben Sie, das 10.000 km in knapp
4 Wochen mörderisch sein müssen: das Gegenteil war der Fall: Der Borgward P 100 Airswing hielt  mit seinem Fahrkomfort jeglichen Stress fern!
Meine Hobbys ,,Oldtimer“ (insbesondere Borgward) und „Reisen“ erfüllten mir einen lang ersehnten Traum!

Schon Tucholsky schrieb: Träume nicht Dein Leben - Lebe Deinen Traum! 

Tourroute: Lahstedt, Oostende, Dünkirchen, Brest, Bordeaux, Biarritz, Santander, Santiago de Compostela, Porto, Lissabon, Tarifa,  Gibraltar, 
Valencia, Barcelona, Marseille, Saint-Tropez, Nizza, Monaco, Castellane, Verdon Canyon, Grenoble, Muhlhouse
  und Freiburg.

Meinen Mitfahrer lernte ich auf dem jährlich stattfindenden Borgward Treffen der IG Essen kennen. Günter war von meinen vorhaben begeistert.
Allerdings glaubte ich lange nicht  daran, dass wir die Tour mit dem Airswing gemeinsam unternehmen würden.
 In großer Erwartung kam der 13. Mai 2009 schnell auf mich zu. Günter musste in Freiburg-Tiengen abgeholt werden. Trotz Vollsperrung vor Karlsruhe, 
 kam ich zum leckeren Mittagessen in Tiengen pünktlich an! Tags zuvor musste er übrigens das Getriebe wechseln. Ein Technik-Perfektionist, 
der immer wieder gerne am Borgward schraubt! Alle Familienmitglieder kamen zusammen und wünschten uns eine gute Fahrt.
Abermals vor Karlsruhe wurden wir mit einem kleinen Defekt genervt. Die Tachowelle verabschiedete sich. Der 13. bereitete mir doch noch nie Probleme…
Aus meinen Isabella Combi konnte die Tachowelle entnommen werden.

 Jetzt machten wir uns auf den Weg nach Oostende. Hinter Antwerpen verschlechterte sich das Wetter: strömender Regen verhinderte die
   Stadtbesichtigung von Oostende. In Dünkirchen angekommen, stellten wir vorne links einen Defekt am Reifen fest. Ein oldtimerbegeisterter
 Franzose lotste uns zu einem „Pneu Service“. Bei wechselhaftem Wetter konnte die Normandie mit schönsten Küstenabschnitten begeistern.
Hinter Dieppe wartete ein Mercedes 200 auf bessere Tage…

 Dann wurden Strände einer dunklen Zeit besichtigt. Gold und Omaha Beach erzeugten in mir unbehagliche Gefühle, die das Museum „Beach Debarquement“ unterstreichten!

Cherbourg mit seinem Atomkraftwerk war mit Sicherheit nicht unser Ziel: aber das dahinter liegende Cap de la Hague! Obwohl dieser Tag mit
schweren Gedanken gefüllt war, konnte das Cap in seiner undenklichen Ruhe genossen werden!

Von weitem konnten wir Mont St. Michel erkennen. Ein Volkslauf erschwerte die An,- und Abfahrt, so dass es bei einem Blick aus der Ferne blieb.
Auch die Festung von St. Malo gefiel. Unterhalb Lorient genoss ich am frühen Morgen Port Louis. Bei der Stille und Ruhe des Ortes konnte der Stress,
den ich in den letzten Wochen hatte, abgebaut werden. Dann hatte die Halbinsel von Quiberon einen großen Auftritt.  Gefühle von Weite und Freiheit machten
sich breit…

St.  Nazaire erreichte der P100 locker. Die Brückenüberfahrt der Loire gefiel. Die Halbinsel und Umgebung von Ile de Noirmoutier lassen ein
Oldtimerfahren in Vollendung zu. In einen schönen Hotel in der Nähe von St. Jean, konnte mit einem guten Menü der Abend genossen werden.
Ein blonder ,,Engel“ am Frühstücksbuffet, erhellte den kommenden Tag. Gerne hätte ich noch Ile de Re befahren, aber Bordeaux war für heute
 als Hauptziel geplant. Eine Fährüberfahrt in Royan über den Gironde nach Le Verdan sur Mer belastete das Budget mit etwa 30 €.

Rush - Hour war in Bordeaux angesagt. Dennoch fanden wir in der Innenstadt einen guten Parkplatz. Mit einem wertvollen Oldtimer ist das
ja nicht immer ganz einfach. Während ich die Stadt besichtigte, blieb Günter meist in der Nähe des P 100.

Biganos, eine unscheinbare Festung im Abendlicht: Innen liegend schönste Boutiquen und Geschäfte. Eine Brasserie verdrehte mir den Kopf.
Die teuersten Kekse meines Lebens wurden eingekauft! (Jeder stellt sich  Luxus möglicherweise anders vor).

 Die Gegend um Arcachon kann nur begeistern! Bei Wohlfühlwetter genossen wir am Strand von Pilat Plage, einen Blick auf Cap Ferret. So hohe Dünen konnte
ich mir vorher gar nicht vorstellen. Traumhaftes Wetter und gut ausgebaute Strassen begeisterten auch den Borgward. Er lief einfach perfekt. Der P100 und
meine Wenigkeit schienen auf der Küstenstrecke nach Biarritz ,,eins“ zu sein! Bei Mimizan-Plage wurde der Atlantik mit einem schönen Wolkenbild genossen.
Feinster Sandstrand lud zum Strandwandern ein.

Angekommen in Biarritz, legten wir zum Fotoshooting die Kreuzung des Hotel de Ville lahm. Der Pförtner lächelte und schaute sich den fahrbaren Exot an.
Bei Hendaye suchten wir einen Zeltplatz auf, gerade rechtzeitig, bevor ein Unwetter losbrach.

Kurz vor Santander wurde gefrühstückt. Alsbald ich den Kulturschock von einen verdreckten Frühstückstresen überwand und in Santander in
Ruhe meinen Kaffee genoss, gefiel mir auch Spanien!  Eine junge hübsche Pilgerin fiel mir im Café auf. Ihr Rucksack wog gefühlte 30 kg. Ein zähes
Persönchen wohl bei ihrer größten Herausforderung.

 In Santilliana wurde der Historische mittelalterliche Kern besucht. Das Betanken des P100, erfreute meinen Geldbeutel. Weiter so…
Wir bummelten über Gijon und Ovieda nach Luerca. Günter hatte ein wenig Bedenken, dass die Serpentinen den Borgward
zu sehr belasten könnte. So Materialschonend wie möglich befuhr ich die Strecke. Unsere grobe Richtung sollte Santiago de Compostela sein.
 Wir bogen  ab ins Inland und wollten den Camino de Santiago befahren. In kleinen Abschnitten besichtigte ich den Wanderweg.
Ich konnte gar nicht glauben, wie viele Pilger unterwegs waren. Einige schienen so apathisch ihr Ziel zu verfolgen, dass sie nicht ansprechbar waren.
Meine Vorstellungen vom Wandern sind andere. In Santiago angekommen, ging es als erstes zur Kathedrale. Eine Musikertruppe aus St.-Petersburg
 spielte direkt davor klassische Stücke. Einige Pilger waren über Ihr Ankommen sehr aufgeregt. Für mich nachvollziehbar, was alles in diesem Moment von
einem so abfällt. Die Kathedrale hat innen wie außen etwas Magisches an sich und so beeindruckend…


Die Touristenschar erkor den geparkten Borgward an der alten Universität übrigens als Fotoobjekt. Der Ort Seixa wurde auf einem Hang gebaut. Obwohl dieser ein wenig herunter gewirtschaftet wirkte, genoss ich das Flair des Rio Minho.  Ein Sonnenuntergang erzeugte ein schönes Farbenspiel. Die Gastfreundschaft und das Preisleistungsverhältnis waren überragend. Abwärts des Rio Minho ging es nach Viano do Castelo. Den Rundblick über die Gegend sollten Sie nicht verpassen!
 

Der Küstenstrasse folgend wurde Porto erreicht. Flair und Wetter berauschten mich so dermaßen, das ich die Zeit verlor.
So beeindruckend hatte ich mir Porto nicht vorgestellt!

Typisch für unsere Tour: nach (fast) jedem Highlight verschlechterte sich kurzzeitig das Wetter. Mit Blitzen, Donnergrollen
und strömenden Regen ging es nach Lissabon, der einzigen Stadt in meiner Planung ohne ausreichendes Kartenmaterial.
Mit Umwegen kamen wir doch ans Ziel und hatten somit gleich eine Stadtbesichtigung! Es war Samstagabend – mit Durchfragen
fanden wir im Altstadtbereich eine akzeptable Unterkunft – dachten wir. Scheinbar  hatten wir das wirklich ,,letzte“ Zimmer bekommen.
Im Dachgeschoß  suchte sich der Regen, einen Weg ins Innere. Günter versuchte einen passenden Parkplatz zu finden. Nach einer halben
Stunde machte ich mir
Gedanken, ob er bei strömendem Regen und anbrechender Dunkelheit zum Hotel zurück findet. Utensilien und Papiere
 waren noch im Auto. Dann ging es in ein gut gefülltes indisches Lokal. Trotz strömenden Regen war ich gut drauf und genoss die Stimmung.
Portugiesische Schönheiten erhellten das schummerige Licht im Lokal. Nach Mitternacht wurde in der Hotellobby ein paar Mails versendet.
Ein Deutscher beschwerte sich über zu harte Betten: ich musste schmunzeln! Sollte der Portier in der Nacht neue Betten kaufen?
Die Altstadt wurde von mir mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Irgendwie kam die Begeisterung nicht so an, wie ich sie im Vorfeld von
 Lissabon hatte. Das Castel und diverse Sehenswürdigkeiten wurden zu Fuß erkundet
.

Nun sollte Vasco da Gama beehrt werden. Sines gefiel uns gut. An der Strandpromenade wurde eine ausgiebige Kaffeepause gemacht. Drei hübsche
 Mädels parkten mit ihrem VW Polo neben uns. Wer wen beobachtete, das lass ich mal dahingestellt. Batterieprobleme setzten Ihren VW außer Gefecht.
 Gentlemens, helfen! Borgwardfahrer- bringen einen VW zum laufen!

Sagres, mit seinem Capo de Sao Vicente sollte Tages- und Endziel werden. Das Naturwunder wurde von den Touristen erst einmal in den Hintergrund gestellt,
als der Airswing einrollte. Die Touristen erkoren ein neues Foto Objekt. Eine immer gleich gestellte Frage: Sind Sie mit diesem Auto hierher gefahren?
 Günter antwortete gerne in seiner norddeutschen oder badischen Mundart: „Hergetragen haben wir ihn nicht!“

 In der Nähe vom Cap wurde der Zeltplatz angefahren. Freundlichkeit perfekt  – Sanitäre Anlagen: Verbesserungswürdig.
Die Algarve ist natürlich  Pflichtprogramm. Fischerdörfchen mit Flair werden Sie allerdings vergeblich suchen.
Albufeira scheint die Touristenhochburg zu sein. Mitten im Gewimmel, nahm ich eine Stimme war: Fährt der Borgward noch?
Touristen, die uns am Cap sahen, erkannten mich wieder.

Im Hafen von Faro konnte bei Sonnenschein ein Eis der Extraklasse genossen werden. Extraklasse ist das Herausfahren aus den Touristenstädten leider nie. Einbahnstrassen und fehlende Ausschilderung nervten uns immer wieder. Cacela Velha, abseits vom Touristenstrom, gefällt mit seiner Ruhe und Gelassenheit.
Monte Gordo, der letzte portugiesische Ort, nervte mit Baustellen und Ausschilderungschaos. Am späten Abend erreichten wir dann Südspanien. Die Beleuchtung
des P100 zickte und wurde schnellstens repariert. Bei Lebrija wurde wild gezeltet.

 Chipiona: ein Wohlfühlort für Individualisten! In Cadiz trafen wir auf  Bekannte von Günter. Verpassen Sie nicht den Ausblick von der
Kuppel der Kathedrale. Die Wanderung zur Citadelle ist einfach ein „Muss“.

Dann kamen wir in Tarifa an. Ein Bremer Ehepaar begrüßte die Borgward-Fans. Ausgiebiges Baden war angesagt. Eine Unterkunft wurde schnellstens gefunden.
Mit einer amerikanischen Familie freundeten wir uns ein wenig an. Somit hatte ich auch die Möglichkeit, mein englisch aufzubessern. Spätabends ging es noch in die Disco. Ein Mädel kam von Tanger, eine aus Alaska und die letzte angeblich mit Ihrer Freundin aus Mexiko, die bei der letzten Winter-Olympiade bei der deutschen Eishockey Frauen Nationalmannschaft mitgespielt hatte. Reichlich Bier und Musik von den Doors, J. Hendrix und J. Joplin beseelten die Nacht.

Mit Kopfschmerzen ging es in den neuen Tag. Leider verschlechterte sich das Wetter und Gibraltar sollte nicht ganz einfach werden. 
Der Stau und die Einreiseprozeduren nervten. Also Ausweis, bzw. Pass bereithalten. Der Felsen wurde von der spanischen Seite mit einer
dicken Wolke verhüllt. Das günstige Tanken verbuchte ich als Entschädigung! Nun rein in das Verkehrschaos. Genau zum falschen Zeitpunkt
ging der Motor aus. Mit Mühe brachten wir den Wagen  wieder zum laufen. In der Nähe der Seilbahn wurde geparkt. Günter hatte sich vorgenommen,
 den P100 zu checken. Auf dem Weg zur Seilbahn bemerkte ich den Verlust meines Handys. Oben angekommen, rauschte die Nebelwolke über uns hinweg.
In Richtung Afrika konnten Ausblicke mit Sonnenstrahlen genossen werden. Aber passen Sie auf, die berühmten Affen sind  gefräßig und frech!
Schilder warnen: Das Füttern der Affen wird mit einer Geldbuße von 500 € belegt! Falls Sie etwas fallen lassen sollten, könnte bei einer ungünstigen
Auslegung  der 500-Euro-Schein schnell weg sein. Als ich unten angekommen war, strahlte Günter: alles repariert und gecheckt! Die Landebahn,
die die
Straße schneidet,  schien schon seit Wochen verwaist. Ein ankommendes Flugzeug war nicht in Sicht! Ich lotste Günter zur schnellstmöglichen Ausfahrt.
Trillerpfeifend lief eine etwas korpulente Zollbeamtin über den ganzen Platz, um uns zu stoppen. Irgendwie nahm ich Sie nicht wahr.
(Sie wissen, der letzte Abend...).  Ein wenig ärgerlich schien Sie zu sein. Hatte ich Ihre Anweisung übersehen, weil sie einen Exoten besichtigen wollte?
Sie fragte, ob wir etwas zu Verzollen hätten. Eine halbe Stunde lang  wurden unsere Personalien überprüft. Dann wünschte ich:,,Have a nice day!“
Säuerlich ließ sie uns weiterfahren. Jetzt ging es zurück zum Hotel. Die Chefin erwartete mich schon. Sie hatte das Handy gefunden!

Die Richtung nach Marbella, kannten wir nun auswendig. Sonnenschein und prächtige Villen prägten das Bild. Malaga hätten wir getrost links liegen lassen sollen. (Baustellen und Ausschilderungschaos vom feinsten...) Von der Küstenroute sollte es nun ins Inland gehen. Granada wollten wir unbedingt mitnehmen.
An einer Raststätte konnten wir die 2. Halbzeit des Fußball Finalspiel: Manu - Barca ansehen. Das wir vom Wirt auch noch ein Abendessen bekamen,
 dies wunderte mich, weil alle wie gebannt, auf den Bildschirm sahen. Auf einem bebauenden Hang wurde ein schönes Hotel gefunden.
Granada lag uns
 zu Füßen! Ein Traumhafter Ausblick, so dass wir gleich für zwei Nächte eincheckten. Auf der Terrasse, die über der
Stadt liegt, wurde das Frühstück eingenommen. Am Vormittag machte ich mich auf den Weg zur Alhambra, um eine Eintrittskarte zu ordern. Das Anstehen
war noch erträglich. Die Wartezeit- um hineinzukommen, nicht mehr. Zusätzlich musste die Besichtigungszeit zum Palast beachtet werden.
(In der Saison hätte ich die Prozedur nicht mitgemacht) Obwohl relativ viele Leute zu bestimmten Zeiten eingelassen wurden, herrschte in der Alhambra
eine Ruhe und Gelassenheit, die ich mir gar nicht vorstellen konnte. Die maurische Hinterlassenschaften gaben ein eindrucksvolles Bild! Abends spazierte
ich durch die Stadt. Ein Plätzchen zum Diner wurde gefunden. Einige Musiker nervten meine Stimmung. Mein Musikverständnis ist ein anderes- und das der
 anderen Gäste wohl auch. Um sie loszuwerden, bezahlte jeder Gast ein paar Cent.

Da die Kathedrale bestimmte Öffnungszeiten hatte, ging ich morgens nochmals in die Stadt. Mit Ausblicken auf der Sierra Nevada und seinen Gletschern,
ging es durch die Berge in Richtung Küste. Santa Pola wurde besucht. Alicante und Benidorm wollte ich selbst in meinen Träumen nicht anfahren. Was wir
 von Weitem sahen, reichte! In Calp wurde gezeltet. Abends gab es die beste Vorsuppe der ganzen Reise, diese wurde von mir zelebriert.
 
(Französische Zwiebelsuppe) Der Hauptgang und die Nachspeise waren aber auch nicht ohne...

Valencia sollte dann nicht unser Ding sein. Mich wunderte, dass das Fußballstadion mitten in der Stadt lag. Parkmöglichkeiten: Fehlanzeige! Also raus
aus der Stadt und weiter auf die Küstenstrasse. Kleine Ortschaften wie Orpesa konnten überzeugen. Da wir in der Nähe von Barcelona nächtigen wollten,
wurde Coma-Ruga angefahren. Ein Touristenort, der ständig Rush-Hour hat. Erst freute ich mich, dass ich ein Hotel direkt am Strand buchen konnte.
Bei genauem hinsehen erkannte ich, das dieses schon bessere Tage gesehen hatte. Dabei passte sich das mittelmäßige Abendessen im Restaurant dem Niveau an.
Der Spaziergang an der Promenade entschädigte. Barcelona beschäftigte meine Gedanken. Das Steuer wollte ich übernehmen. Vielleicht, dachte ich, dass bei
starkem Verkehrsaufkommen, meine (Fahr)- Erfahrungen in einer Weltstadt zum tragen kommen könnte. Doch Barcelona schien ausgestorben zu sein! Mein Nachbarort (Vechelde) ist stressiger und schlimmer! In der Nähe vom Triumphbogen wurde geparkt. Durch den Parc de la Ciutadella muss man einfach gehen. Diverse Sehenswürdigkeiten können ohne Probleme besichtigt werden. Einige sogar kostenlos. Eine Visite im Parlamentsgebäude von Katalonien war interessant.
 „Barca“ zeigte sich von der schönsten Seite. Sonnenschein, Sauberkeit und  freundliche Menschen jeglicher Nationen bescherten ein Flair, wie man sich
eine Großstadt gerne vorstellt. Der kleine Trödelmarkt am Isabelle-Denkmal beeindruckte mich ebenfalls. Gerne wäre ich mit der Seilbahn gefahren, die über
 dem Hafenbecken schwebt. Abermals verlor ich meine Zeit.

 

Auch das Herausfahren funktionierte einfach perfekt. Kurz wurde an der Costa Brava der Ort Lloret de Mar besichtigt. Tossa de Mar wirkte interessanter und bestätigte die schönen Ausblicke von oben. Nun kamen aus meiner Sicht die ansehnlichsten und Interessantesten Serpentinenfahrten. Cap de Creus und Cadaques
 durfte nicht ausgelassen werden. Zuerst ging es ans Cap. Eine unbeschreibliche Stimmung nahm mich mit. Dann mussten wir einfach durch Cadaques.
Die Autos können vor dem Ort abgestellt werden. Machen Sie es! Ich wollte aber unbedingt mit dem P100 durchfahren. Abermals machte ich die Erfahrung,
das solche Orte am frühen Morgen am schönsten sind. Natürlich war auch das Dali Museum Pflicht! Als ich die Zeichnungen, Gemälde, Fotos und
Beschreibungen
  vom Wirken Dalis sah, die die 60er bis 70er Jahre porträtierten, kamen seltsamerweise eigene Erinnerungen auf, die nicht hätte klarer
sein konnten.
 Kurzfristig benebelt, wurde das Museum verlassen. Mit den Gedanken im Kopf, wie es wohl hier in den 60er Jahren war, verließen wir den Ort.
Auf französischer Seite verarbeitete ich die Gedanken in einem Café.

Weiter ging es durch sehr ansehnliche Gebiete. Durch Zufall wurden schönste Oldtimer, die vor einem Restaurant parkten, entdeckt.
Sie beendeten gerade eine dreitägige Rallye.

Die Strecke Canet bis Leucat Plage sollte man nicht missen. Höhepunkt war aber die Meerstrasse vom Bassin du Thau. Dann wurde Sete erreicht.
 Günter wollte dem Borgward unbedingt eine Autowäsche gönnen. Die Plaine de la Carmargue
(Naturparadies) wurde angefahren. Fauna
und Flora konnten begeistern - besonders die Flamingos! Saintes Maries de-la- Mer enttäuschte ein wenig.
War ich noch zu sehr von Cadaques
eingenommen? Unterwegs konnte ein  (Kleinstmuseum) besichtigt werden. Einige standen zum Verkauf bereit.
Ein Ford V8 wurde von einem Paar
aus Gummersbach in Augenschein genommen. Unsere Meinung war gefragt. Natürlich hielten wir uns zurück. Der Preis hatte es in sich!

 Leider entschied ich mich, durch Toulon zu fahren. Ein Umfahren hätte dem Borgward besser getan. Stop and go muss man einem Oldie nicht antun!
Über beengte Küstenstrassen mit Serpentinen vom feinsten wurde Saint-Tropez erreicht. Warum die Möchtegernrennfahrer einfach Ihre Spur
nicht einhalten, das bleibt wohl deren Geheimnis! Mit vorausschauendem Fahren wurden auch die engsten Serpentinen gemeistert. In Saint Tropez
angekommen ist das Motto: Sehen und Gesehen werden! Jetzt wird es Zeit, das Kleingeld wegzupacken und die größeren Scheine bereit zu halten!
Mein letzter Besuch war vor 25 Jahren. Hatte sich etwas verändert? Die Zimmersuche gestaltete sich spannend. Mit 80 € pro Nacht ging es los.
120 bis 200 € Taxierungen folgten. Exakt drei Kilometer außerhalb von Saint Tropez wurde eine Pension gefunden. Ähnlich wie in Granada wurde unsere
Herberge in einen Hang gebaut. Durch den Wohnbereich ging es auf die Terrasse, wo beim Frühstück Port Grimaud und St. Maxime zu sehen waren.
Auch hier wurden gleich zwei Nächte gebucht. Preis? Bezahlbar!!!

 Mit dem Borgward ging es morgens an den Hafen. Oldtimer und Jachten vertrugen sich. Die Festung auf dem Hügel lohnt einen Spaziergang.
Der stolze Pfau begrüßte die Besucher mit seinem schönsten Kleid. Zurück in der Stadt leistete ich mir in den engen Gassen mit ihren vielen
Restaurants ein Mittagessen. Ein kleiner Junge weckte Kindheitsträume meinerseits. Ein luxuriöses Auto stand am Hafen, er meinte zu seinen Vater:
Wenn ich groß bin - möchte ich auch so einen haben! Irgendwie schmunzelte ich. Immobilienmakler, Boutiquen und sündhaft teure Restaurants reihen
 sich aneinander. Die Weltwirtschaftskrise scheint vorhanden zu sein, aber bestimmt nicht in Saint Tropez! Der herannahende Abend füllte die Restaurants
am Hafen. Die Restaurantgäste beobachteten die Personen auf den Jachten und umgekehrt.

Folgend der Küste, sollte es über Cannes und Nizza nach Monaco gehen. Im Hafen von Monaco konnte geparkt und das Mittagessen eingenommen werden.
Günter wollte nur ein paar Eindrücke sammeln und somit verkürzten wir die Besichtigung. Abermals sollten die Seealpen befahren werden. Leider war
das Automuseum bei Cannes geschlossen. Jetzt ging es in Richtung Grasse. Auf der N85 nahmen wir bei Tempo 90 ein merkwürdiges Geräusch war. Gleichzeitig
musste ich das Lenkrad nach rechts bewegen. Trocken meinte ich: Reifenschaden? - Dies bestätigte sich nach Sekunden. Ohne jegliche weitere Schäden zu
verursachen, konnte ich rechts anhalten. Schnell wurde abgesichert und der defekte Reifen konnte bis zur nächsten Tankstelle flottgemacht werden.
An der Tankstelle wurde der Reifen abgenommen. Decke runter, Schlauch raus, neuer rein, Decke rauf und dies alles innerhalb einer Stunde. Natürlich
 war Werkzeug und ein Ersatzschlauch vorhanden.

Weiter ging es nach Castellane. Abermals bewanderte ich Le Roc. Zwei nervige Amerikanerinnen in Begleitung konnten nicht eine Sekunde aufhören zu plappern.
 Das sie die Natur genossen haben, das konnte ich mir nicht vorstellen. Der vielleicht schönste Restaurantbesuch sollte folgen. Mit zwei Motorradfahrern aus
Karlsruhe wurde ein schöner Abend verbracht. Reise- und Lebenserfahrungen wurden ausgetauscht. Um Mitternacht waren wir die letzten Gäste.

Am Morgen konnte bei ansprechenden Wetter der Verdon Canyon abgefahren werden. Die Wanderung hatte ich vor sechs Jahren hinter mir gebracht.
Jetzt genoss ich die Einblicke von oben. Warum auch immer, das Wetter musste sich bei meinem Besuch in den Seealpen verschlechtern.
Unsere Planung wurde umgestellt.

Durch die Schweiz sollte es nach Freiburg gehen. Halten Sie von nun an  passendes Geld bereit. Besser die ec-card! Die Schweizer geben partout,
wenn Sie mit Euro bezahlen, keine Euro wieder heraus.  Auch das Tanken hatte es in sich. Nach Angabe der Säule kassierte die Kassiererin falsch ab.
Die Rechnung wurde mit  der ec-card bezahlt. Dann musste ich draufzahlen und durch ihren Fehler bekam ich Schweizer Franken ausgezahlt.
Hoffentlich kann ich die Schweiz demnächst meiden… Spätabends erreichten wir Freiburg. Mit Zielfagge und Band wurden wir empfangen.
Ein köstliches Abendessen wurde dank der Kochkünste von Günters Ehefrau Waltraud eingenommen. Zusätzlich wurde uns ein Pokal überreicht! Eine Zeichnungskarrikatur  ihres Sohnes von unserer Tour haute uns vom Hocker! Vielen lieben Dank der Familie Meyer aus Tiengen!

 Am nächsten Morgen ging es ein kleines Stück durch das Elsass. Mühlhausen mit seinem Oldtimer Museum musste ich noch besichtigen.
Allein die Schlumpf Sammlung wäre ein Besuch wert. Für Oldtimer Freunde jeglicher Couleur ist diese Sammlung Pflicht!
Das Ambiente kann berauschen. Am frühen Nachmittag wurde am Rhein unser Abschiedsessen eingenommen.
 Danach machte ich mich langsam auf den Heimweg nach Lahstedt.

Sie haben Interesse die gleiche Tour zu fahren?
Informationen oder Begleitung gegen einen Unkostenbeitrag möglich.

Mein besonderen Dank gilt Günter Meyer, der für diese Tour seinen Borgward P100 zur Verfügung stellte!

 

Fahrzeugtyp:     Borgward P100

Baujahr:           1959/60

Motor:              6 Zylinder-Original 101 PS

Verbrauch:        10,1-11,8 L/100km

Besonderheit:    Luftfederung!

Defekte:           Tachowelle, 2x Reifendefekt, Abblendlicht

Navigation:       Sonne und Straßenkarten

Sonstiges:       Kein Unfall, Beulen oder Kratzer erlitten!

Km:                 9505

 

 

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